Hörspiel

Autor/Autorin: Friedemann Schulz

Die laute Straße

Technische Realisierung: Heinz Klein

Regie: Lothar Weber

Das Hörspiel hätte auch den Titel "Räume" oder "Innenräume" haben können. Es geht um das Verhältnis von Innen und Außen. Innen im Fotoladen lebt der Fotograf, bei ihm sammeln sich Spuren der Außenwelt, Resultate echter oder vorgetäuschter Lebensgeschichten. Der Fotograf ist "dageblieben", manchmal fragt er sich warum, aber eigentlich hat er sich bewußt dafür entschieden. Budwill, ein ehemaliger Buchhändler, lebt auch in einem Raum, den er nicht verlassen kann. In einem Zimmer, in einer Pension, in der er sich unter falschem Namen eingemietet hat, um seine Geschichte zu schreiben. Der einzige, der sich frei bewegt, ist ein junger Mann, den sich Budwill per Kleinanzeige besorgt hat, der zwischen Pension und Fotoladen hin- und hergeht, um Träume zu erwecken und um einfach in Bewegung zu sein. Seine Freiheit ist fast Vogelfreiheit, das erfordert Cleverness und Beherrschung der Gefühle. Die drei, die ihre Sehnsüchte nur codiert mitzuteilen vermögen, geben etwas von den Lebensplänen und Lebenskonstruktionen von Männern preis, die sich nicht nur im amerikanischen Kriminalroman der 30er und 40er Jahre zeigen, sondern auch immer real.