Originalhörspiel

Autor/Autorin: James Saunders

Keine Auskunft

übersetzt aus dem Englischen

Übersetzung: Hilde Spiel
Technische Realisierung: Dieter Stratmann, Renate Klein

Regie: Hans Gerd Krogmann

Nach einer Tournee quer durch die Vereinigten Staaten mit Lesungen aus eigenen Werken gerät der 65jährige Schriftsteller Piper in eine innere Krise, die sich nicht zuletzt auf sein Schreiben auswirkt: Für den Rundfunk soll er als bekannte Persönlichkeit eine Stunde lang sein eigenes Programm moderieren, aber er ist fest der Meinung, nichts zu sagen zu haben. Statt dessen läßt er sich von seinem neuen Spielzeug, einem winzigen Cassettenrecorder in Form eines Kugelschreibers in Beschlag nehmen, mit dem er zur Irritation seiner jüngeren Freundin Sophie und seines Sohnes Tim die laufenden Gespräche des Tages und Selbstreflexionen aufnimmt. Birkett, der Rundfunkredakteur, den er eines Verhältnisses mit Sophie verdächtigt, drängt auf das Manuskript für die Sendung. Sophie versucht seiner Depression scherzhaft aufmunternd zu begegnen. Tim möchte, daß er die Gelegenheit eines Radiobeitrages nutzt, um über die Gefahren der Atombombe zu sprechen. Doch Piper bleibt in seinem Weltüberdruß verhaftet, er ist allzu skeptisch geworden und zweifelt an allem, was er früher für wahr gehalten hat. Erst die Selbstverständlichkeit, mit der sein Sohn der Freundin zum Zeichen des Protestes einen Finger abhackt, löst seine Erstarrung. Das neue Hörspiel des 1925 in Islington/London geborenen Dramatikers James Saunders besteht allein aus den Cassettenaufnahmen Pipers. Formal wie inhaltlich vielschichtig ist es ein Stück über das Altern ebenso wie über das Medium Radio, vor allem aber ein unkonventioneller Beitrag zur gegenwärtigen Atomdebatte.