Hörspiel
Autor/Autorin:
Dieter Kühn
Konzertreise
Technische Realisierung: Rolf Knapp, Waltraud Gruber
Regieassistenz: Michael Utz
Regie: Heinz Dieter Köhler
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Maria Becker Clara Schumann Cornelia Froboess ihre Tochter Eugenie Matthias Ponnier ihr Sohn Ferdinand
Sowohl am Mythos von der Schumannschen Familienidylle, dieser angeblich beispielhaft gelebten Einheit von Künstlertum und Familienglück, auf die nur Robert Schumanns Geistesverwirrung düstere Schatten warf, als auch am Bild von Clara Schumann als hingebungsvoller Gattin und Mutter, als stets opferbereites Wesen, das die eigenen Interessen denen des Gatten und der Kinder völlig unterordnete, wird in Dieter Kühns neuem Hörspiel gründlich gekratzt. Während einer Konzertreise der schon siebzigjährigen, gichtgeplagten Künstlerin findet eine Art Familientreffen statt, das zur Abrechnung gerät. Aus den Anklagen der verbitterten Tochter Eugenie, den fast zynischen Forderungen des süchtigen Sohnes Ferdinand und dem bewegenden, liebevoll-zärtlichen Brief des irren Sohnes Ludwig aus der Anstalt ergibt sich ein recht kritisches Porträt der Clara Schumann.
Weitere Informationen
Dieter Kühn, 1935 in Köln geboren und in Düren wohnhaft, machte sich, ausgezeichnet mit dem "Hermann-Hesse-Preis 1977" für "Ich, Wolkenstein", längst auch als Prosaschriftsteller ("Der Parzival des Wolfram v. Eschenbach", "Neidhart aus dem Reuental"), als Essayist und Theaterautor einen Namen. Zuvor jedoch schon galt Dieter Kühn als einer der erfolgreichsten und produktivsten Hörspielautoren, der für seine "Goldberg-Varistionen" den "Hörspielpreis der Kriegsblinden 1974" erhielt. Besonderen Anklang fanden auch seine für den Süddeutschen Rundfunk verfaßten Kinderhörspiele.
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk / Hessischer Rundfunk 1988
- Erstsendung: 08.12.1988 | SDR2 | 56'13