Hörspiel
Autor/Autorin:
Burghard Schlicht
Nach Einbruch der Dunkelheit (1. Teil: 1932-1935)
Technische Realisierung: Werner Klein, Karin Beaumont
Regieassistenz: Heidrun Nass
Regie: Hans Gerd Krogmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Michael Habeck Joseph Aufsesser Udo Wachtveitl Hugo Ochsenfurter Günter Mack Karl Ochsenfurter Maria Singer Babette Ochsenfurter Walter Gontermann Gendarm Bärmeier Michael Lerchenberg Franz Schwertfeger Monika Leitl Anna Schwertfeger Karl Friedrich Anton (Wirt) Ottfried Fischer Görg Barbara Thummet Margaretha Steinbrecher Peter Dirschauer Kreisleiter Schulz Felix von Manteuffel Pius Gall Katja Teichmann Johanna Keil Willkit Greuèl Kuratus Mayer Elke Aberle Barbara Kraus Günther Amberger Georg Brendel Karl-Heinz Wagner 1. SA-Mann Peter Pichler 2. SA-Mann Gunter Cremer 1. SS-Mann Jürgen Haug 2. SS-Mann Georg Leumer Rufer
"Nach Einbruch der Dunkelheit" spielt in einem Dorf im südlichen Deutschland man könnte Bayern oder Franken vermuten, so ganz wollen wir uns da nicht festlegen. Es ist eine Dorfchronik der Vorkriegsjahre des Nationalsozialismus. Sie werden vom Chronisten ebenso bürokratisch wie ereignisgetreu aufgezeichnet, was durchaus nicht immer der unfreiwilligen Komik entbehrt. Überhaupt ist das Hörspiel eher von den kleinen Ereignissen, den Querschlägereien und Beziehungen der Dorfbewohner geprägt, in deren Köpfe und Handlungen der Nationalsozialismus allmählich Einzug hält. Der Autor, Burghard Schlicht, wurde 1946 geboren. Er gehört also zur Generation der sogenannten Nachgeborenen. Sein Stück basiert auf Recherchen am Münchner Institut für Zeitgeschichte und auf Gendarmerieakten eines tatsächlich existierenden Dorfes. Dennoch ist das Hörspiel keine Dokumentation, sondern eine fiktionale Chronik der dörflichen Ereignisse mit volksstückhaftem Charakter. Im Jahre 1933 hat sich im armen Dorf im Bezirk Wiesentau schon einiges geändert: Nationale Feiern werden abgehalten, der nationals ozialistische Bürgermeister Pius Gall gewöhnt sich allmählich an seine Rolle, was nicht ohne Streitereien mit dem Kreisleiter Schulz abgeht, der mit der SA im Hintergrund scharfe Maßnahmen gegen Quertreiber durchziehen will. So gerät "Görg" Steinbrecher in Schutzhaft, weil für ihn die Militärvereine und die Feuerwehr an erster Stelle stehen und nicht die Nazis. Der Gendarm Bärmeier hat ihn abgeführt, obwohl auch er eine Grenze zwischen Nazis und Gendarmerie zu ziehen versucht.
Produktions- und Sendedaten
- Saarländischer Rundfunk 1989
- Erstsendung: 14.05.1989 | 65'20