Hörspiel

Autor/Autorin: Hubert Fichte

Hotel Garni (2. Teil: Irma spricht)

Technische Realisierung: Erdmann Müller, Rita Maaß
Regieassistenz: Reinhard Handl

Regie: Peter Michel Ladiges

"Irma spricht" ist die Fortführung und zugleich das Gegenstück zum 1. Teil von Hotel Garni. Diesmal berichtet Irma von ihrem Leben. Wie Jäcki zuvor, erzählt sie nun von ihren persönlichsten und intimsten Erlebnissen und Empfindungen, von ihrer Sexualität und den damit verbundenen Erfahrungen. Kindheit und Jugend verbrachte sie überwiegend in Dresden während der 30er und 40er Jahre. Durch den frühen Tod des Vaters wurde die Mutter zur dominierenden Figur ihrer ersten beiden Lebensjahrzehnte. Früheste Erinnerungen werden wach. Im zeitgeschichtlichen Abriß folgen Beschreibung von Familiensituationen, Schule, erste Erfahrungen mit Männern, Nazideutschland, Ehe, die Geburt ihrer Kinder, die Bombardements auf Leipzig, anschließend die Flucht nach Norddeutschland vor der Roten Armee, Nachkriegsdeutschland, Kontakte und Begegnungen mit anderen Männern, ihr erster Fotoapparat, ihre mühevolle Entwicklung zur selbständigen und erfolgreichen Fotografin und schließlich die erste Begegnung mit Jäcki. Dieser Rückblick über drei Jahrzehnte vermittelt nicht nur die Lebensgeschichte einer Frau, es werden auch die geschichtlichen Ereignisse und der Zeitgeist jener Jahre wieder lebendig. Hotel Garni macht in der Form des Gesprächs, wie es zwischen Jäcki und Irma stattfindet, zugleich ein Stück Utopie sichtbar. Die Offenheit ihrer Bekenntnisse deutet die Möglichkeit an, auch heute noch gültige Tabus zu überwinden.