Originalhörspiel

Autor/Autorin: Eduard König

Materiell desinteressiert

Komposition: Wolfgang Wölfer
Regieassistenz: Friedhelm von Petersen

Regie: Hans Bernd Müller

Bisher ging es noch. Aber nun ist der Hund gestorben, der einzige Gefährte in einem eintönigen, weiblichen, ganz und gar nicht aufregenden Leben. Keine feuchten Pfoten mehr im Badezimmer, kein bittender Blick, nichts. Sie ist allein, aber sie hat eine Idee. Haben nicht schon viele alleinstehende Frauen ihr Glück durch eine Heiratsanzeige gefunden? Frauen, die dicker, die uncharmanter sind als sie? Mit weniger Seele und hässlichen Beinen? Was kann denn schon passieren?

Er, der Inserierende, Beamter, 1,72m, 18 Uhr vor der Zentralbank, er wird zwar vielleicht nicht wie der Gott ihrer Jungmädchenträume aussehen. Aber vielleicht ... Während "sie" vor dem Spiegel überlegt, wie leicht man trotz allem in die Hände eines leidenschaftlichen Dummkopfes oder eines Mörders geraten kann, schneidet "er" sich zu Hause beim Rasieren. Ausgerechnet! Vielleicht sollte man diesen plötzlichen Wunsch nach Häuslichkeit und einer liebenden, gut gewachsenen Gattin überhaupt einfach vergessen, vergraben. Natürlich wird die Begegnung vor der Zentralbank eine Enttäuschung werden. Allerdings war ihr Brief der netteste, freundlich, nicht dumm, nicht hysterisch. Vielleicht sollte man doch einfach ... Beide entschließen sich, den Schritt zu wagen. Und doch kommt alles ganz anders.