Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Friedrich Dürrenmatt
Stranitzky und der Nationalheld
Komposition: Walter Baumgartner
Technische Realisierung: Heinz Sommerfeld, Sibylle Röhr
Regie: Walter Ohm
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Peter Lühr Ansager René Deltgen Stranitzky Ernst Schlott Anton Friedrich Domin Nationalheld Erich Ponto Chefredakteur Donner Karl Lieffen J. P. Whiteblacke Ernst Rotmund Innenminister Georg Lehn Polizist Hilde Classen Radiosprecherin Karl Burg Fritz Straßner Ingeborg Hoffmann Heinz Beck Walter Hilbring Else Holz Justin Lauterbach Alfred Menhart Leo Bardischewski
Stranitzky, der beinlose, und sein Freund, der blinde Seemann Anton, der Stranitzkys Rollstuhl zu schieben pflegt, wobei ihm Stranitzky seine Augen leiht - das Schicksal der beiden bisher unauffälligen Kriegsinvaliden wirkt akut, als die Nation mit großer Anteilnahme entdeckt, daß das Staatsoberhaupt sich an der linken Zehe mit Aussatz infiziert hat. "Echt afrikanischen Aussatz", erworben bei einem Staatsbesuch. Nun wähnen sich die Invaliden solidarisch: Stranitzky wird dem kranken Nationalhelden den Vorschlag machen, gemeinsam eine Regierung von Invaliden zu bilden, Leuten also, welche die Weltgeschichte kennen. Er wird sich und Anton als Minister empfehlen. Dann ist es aus mit dem Elend im Elendsquartier. Dann sitzen Herrscher und Beherrschte in einem Boot. Nach einem vergeblichen Anlauf protegiert ein Journalist die Begegnung am Krankenbett. Der Nationalheld gibt sich leutselig und ermüdet. Die Öffentlichkeitsregie versteht es jedoch, die Invaliden als Betrüger bloßzustellen. Mit knapper Not entkommen sie dem empörten Volk. Im Kanal hinter der Seifenfabrik fand man ihren Wagen. Und viel später werden auch ihre Leichen angeschwemmt.
Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk 1953
- Erstsendung: 12.01.1954 | Bayern 1 | 79'13
Rezensionen (Auswahl)
- N. N.: Abendzeitung. 15.01.1954.