Öffentliche Veranstaltung

Autor/Autorin: Kurt Schwitters

Merz-Radio

Hommage à Schwitters - Eine Veranstaltung der Hörspielredaktion im Landesmuseum Hannover

Vorlage: Textauswahl
Bearbeitung (Wort): Paul Pörtner
Redaktion: Heinz Hostnig
Technische Realisierung: Manfred Kietzke, Günther Simon, Erich Matthias, Rosemarie Hands, Eva-Maria Polter
Regieassistenz: Marianne Meek-Therstappen

Moderation: Paul Pörtner

Regie: Paul Pörtner

Die Bedeutung des literarischen Werkes von Kurt Schwitters wird erst seit der Herausgabe seiner Gesammelten Dichtungen erkennbar: der Merzkünstler hat nicht nur die Textcollage als erster konsequent ausgeführt, er hat mit seinem Entwurf der Merzbühne eine neue Form des Bühnenspektakels entworfen, das bis heute seine Faszination ausstrahlt und nicht nur Happening und Multimediashow inspiriert hat. Kurt Schwitters hat Innovationen zu bieten, deren Wirkung unabsehbar ist: "Er hat 'vorweggenommen', was seither nur noch nachgemacht werden kann." (Helmut Heißenbüttel) Kurt Schwitters, der Hannoveraner, wird während der "Tage der neuen Musik", in Hannover (Januar 1977) im Schwitters-Kabinett des Landesmuseums gefeiert werden; eine Hommage à Schwitters wird Paul Pörtner vortragen. Das Exvoco-Trio wird Zahlen- und Buchstabengedichte, Nies- und Husten-Scherzi sowie ein vokales Arrangement der berühmten "Anna Blume" und des "Ausrufes" zu Gehör bringen. Die i-Kunst markiert eine äußerste Position des Merzens: der bewußten Nichtkunst, des Banalitäten-Two-step, der Trivialpoesie. Gerade diese "Entformung der Formen" und die Entdeckung von "unkünstlerischen komplexen in einer unkünstlerischen Welt" bedeuten eine Erschließung der "Poesie für alle" und eine Aufforderung zum Spiel mit den Materialien, die jeder finden kann: in Zeitungen, Reklamesprüchen, Anzeigen, in Firmennamen und Zahlanweisungen, in Gemeinplätzen und Redensarten. "Außerdem hat der Dadaismus sich der Radio-Vorträge angenommen und was dem Publikum innerhalb der nächsten sechs Monate durchs Radio geboten wird, ist ausschließlich dadà." (Kurt Schwitters, Merz Nr. 7, Januar 1924)