Originalhörspiel, Kriminalhörspiel

Autor/Autorin: Paul Henricks

Das Tabu

Technische Realisierung: Eduard Kramer, Adeltraud Schumann
Regieassistenz: Rolf Quiel

Regie: Heinz Wilhelm Schwarz

Wie der dreiteilige Krimi "Sieben Tage Frist für Schramm" (WDR 1974) ist auch die neue Arbeit von Paul Henricks ein "ernster" Krimi. Die Personen verstricken sich derart in einen psychologischen Konflikt, daß Mord ihnen als die einzige Lösung erscheint: der Konflikt vernichtet gleichermaßen Opfer und Täter. In diesem Fall, dem "Tabu", ist es der Generationskonflikt. Der uneheliche Artur ist siebzehn Jahre in verschiedenen Heimen aufgewachsen, er war, in der kinderlosen Ehe des Bankiers Erich mit Lissi, das sorgsam bewahrte Tabu; nun haben beide sich dazu durchgerungen, Artur zu adoptieren. In Dialogen, die von der Kunst des Aussparens und Weglassens beherrscht sind, wird dem Hörer bewußt, wie Vergangenheit, plötzlich in unvermittelte Gegenwart umschlagend, den dramatis personae über den Kopf wachsen kann.