Sendespiel (Hörspielbearbeitung)

Autor/Autorin: Wilhelm Hauff

Phantasien im Bremer Ratskeller

Nach Wilhelm Hauff für den Rundfunk bearbeitet

Vorlage: Phantasien im Bremer Ratskeller (Erzählung)
Bearbeitung (Wort): Hermann Gaupp

Regie: Fritz Walter Bischoff

"Es war nicht ganz einfach, Hauff's berühmte, weinfröhliche 'Phantasien im Bremer Ratskeller' in 'funkische Form' zu kleiden. Wie bei jeder Bearbeitung einer gegebenen Vorlage für den Funk galt es die optische Situation in eine akustische zu verwandeln bzw. die rein optischen Stellen - die gerade hier ziemlich häufig vertreten sind - durch akustische zu ersetzen, ohne dass hierdurch die Verständlichkeit des Werkes für den Hörer leidet. Es wäre natürlich ein leichtes gewesen, alle fraglichen Stellen durch den obligaten 'Erzähler' vorlesen zu lassen; doch wurde, um die Lebendigkeit des Stoffes zu wahren, hierauf verzichtet und die ganze Handlung in einen direkten, dramatischen Ablauf übertragen. Naturgemäß ging es da nicht ohne Striche, Kürzungen und Umänderungen ab; namentlich mussten die allzu reflektierenden und persönlich gehaltenen Eingangsmonologe Wilhelm's auf ein Minimum reduziert werden. Der alte, im besten Sinne romantische Stil des Ganzen wurde nach Möglichkeit gewahrt. Für alle diejenigen, die Hauff's Novelle nicht kannten, sei hier nur kurz gesagt, dass Hauff - hier Wilhelm genannt - vom Senat der Stadt Bremen die Erlaubnis erhalten hatte, eine Nacht allein im Bremer Ratskeller zu verbringen und in seinen 'Phantasien' seine Begegnung mit den Geistern der dort lagernden Weinfässer, die unter anderem die Namen der zwölf Apostel tragen, geschildert hat. Im übrigen wird sich - so hoffen wir - das Spiel aus sich selber erklärt haben." (Hermann Gaupp: "Hauff's 'Phantasien im Bremer Ratskeller'", in: Schlesische Funkstunde, 4. Jg., Nr. 1, 5.1.1930, S.12)