Originalhörspiel

Autor/Autorin: Arno Fritz Kurt Schirokauer

Magnet Pol

Sechs Szenen

Komposition: Hermann Ambrosius

Regie: Hans Peter Schmiedel

I. Totenliste; II. Pearys Hymne; III. Chor der Elemente; IV. Verwarnung des Weißen Mannes und seine Antwort; V. Bericht von Greely; VI. Phantom Pol. 

Vier Sprecher, die Stimmen des Skorbut, des Blizzard, des Durstes und der Männer Roß, Peary, Nansen und Byrd.

"Eine Totenliste leitet 'Magnet Pol' ein, düsteres Requiem auf 500 Zugrundegegangene, das überklingt in die Hymne Pearys, der 1909 den Pol bezwang. Aber seine einzelne Stimme geht unter in dem Chor rasender Naturgewalten, Blizzard, Skorbut, Eisdurst, die mit realistischen Worten ansagen, wie sie den Menschen vernichten. Die Natur verwarnt den weißen Mann aus dem Polarkreis; zum Getreibe, das ihn nährt, zu den Haustieren, die ihm dienen, gehört er. Ihm zugewiesen ist die gemäßigte Zone. Als Kontrast gegen die Chöre der Elemente antworten die unerschütterten Stimmen der Polfahrer. Als fünfte Szene folgt die einfache Reportage der unglücklichen Greely-Expedition, an die eine philosophische Betrachtung über das Phantomhafte, nur Fiktive der Polpunkte anschließt, und in der von der zauberhaften Gewalt die Rede ist, die den Golfstrom, die Magnetnadel und die besten Männer aus ihrer Zone in Eis, Nacht und Schneesturm treibt. Die Entdeckung des 'Irrationalen' jeder Polarfahrt beendet das Ganze." (N. N..: Der Deutsche Rundfunk, 8. Jg., Heft 12, 21.3.1930, S. 18)