Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel

Autor/Autorin: Erwin Wickert

Der Turm zu Babel

Komposition: Rolf Unkel
Technische Realisierung: Werner Seth, Rosemarie Arndt

Regie: Helmut Jedele

Die Handlung dieses utopischen Hörspiels beginnt im Jahre eins des Weltstaates, der nach dem Hundertjährigen Kriege gegründet wurde. In ihm ist die alte Forderung verwirklicht worden, die Philosophen sollten die politische Führung übernehmen. Die Welt wird jetzt nach wissenschaftlichen Grundsätzen regiert. Wir nehmen teil an der Einweihung des Regierungsgebäudes in der Welthauptstadt Babel, des "Turms der Wissenschaften". Die Erbauer sind sich bewußt, daß sie hier bis auf Gedanken des 20. Jahrhunderts der alten Zeitrechnung zurückgehen. Eine Gruppe von Journalisten, die sich nicht durch den Staat "erfassen" lassen will, flieht auf eine Insel. Fünfzig Jahre später werden ein junger Mann und ein Mädchen, die einzigen Überlebenden der Gruppe, aufgefunden. Sie sind verfeindet. Da sie die Weltsprache nicht beherrschen und während des Aufenthaltes auf der Insel gegen die Gesetze verstoßen haben, werden sie zu einem Rundgang durch den Turm verurteilt, beginnend im "Sprachzentrum". Die nur auf Wissenschaft gegründete Ordnung versetzt sie in Angst und während sie den Lehrgang fortführen, greift von ihnen ausgehend eine Angstepidemie um sich, die trotz der Fortschritte der Wissenschaft Staat und Turm zum Zusammenbruch, das Denken und die Sprache wieder zur Zersplitterung führt.