Hörspiel

Autor/Autorin: Eve Dessarre

Ein Meer voller Maiglöckchen

übersetzt aus dem Französischen

Übersetzung: Eugen Helmlé
Komposition: Manfred Niehaus
Technische Realisierung: Dieter Stratmann, Gaby Neugroda

Regie: Hein Bruehl

Zwei große Lieben hat die zehnjährige, kapriziöse und phantasievolle Lise: Maiglöckchen und eine Schaufensterpuppe in der Auslage eines Herrenbekleidungsgeschäftes, von ihr wegen der roten Jägertracht "Otto der Rote" genannt. Und beide Lieben sollen sie bis weit über ihr zwanzigstes Jahr hinaus begleiten: Otto, als anspruchsvoller Verehrer und ebenso mächtiger wie grausamer Rivale gegenüber ihrem Cousin und späteren Ehemann Bernhard, die Maiglöckchen nicht selten als Retter vor dem einen oder dem anderen, oder vor beiden gar? Die Autorin erzählt die Geschichte, eine Art Parabel über die Unvereinbarkeit der Geschlechter, auf zwei Zeitebenen, die Erlebnisse der zehnjährigen Lise verwischen sich mit denen der zwanzigjährigen, die Grenzen zwischen klinischem Protokoll und poetischer Zauberfabel bleiben fließend; im Hintergrund ist dem Hörer noch der Zugang zu einer magischen Märchenwelt offen, während sich im Vordergrund längst der Verrat am Eros abspielt.