Originalhörspiel

Autor/Autorin: Fred von Hoerschelmann

Der Hirschkäfer

Regie: Gert Westphal

"Der Hirschkäfer" ist ein Stück Nachkriegsschicksal, das Hoerschelmann als Reportage behandelt, um die meditativen Stationen als zweite Ebene die Reportage überhöhen zu lassen. Die Frau, die gegen ihre Familie, gegen die Maschinerie der Behörden, gegen die Gleichgültigkeit der Nachbarn um ihr adoptiertes Kind kämpft, unterbricht sich - ähnlich den Eliot'schen Chören des Familientages - mitten im Geschehen, ihre Sprache wird rhythmisch, und ihre Äußerungen steigern ihren privaten Fall zum Beispiel. Nur ihr gibt der Autor diese "Fähigkeit erhöhten Bewußtseins". Die Unterhandelnden vollziehen, eingespannt in den Handlungsverlauf, ihre unbewußten Funktionen, bis schließlich Frau und Kind beieinander bleiben.