Kurzhörspiel, Kinderhörspiel

Autor/Autorin: Gabriele M. Göbel

Die Schneekugelkönigin

Technische Realisierung: Carsten Brüse, Sabine Dombrowski

Regie: Uli Herzog

Die Zwillinge Judith und Jonas verbringen die Ferien am Meer. Abseits des Ortes wohnt die geheimnisumwitterte alte Nele, von den Kindern Schneekönigin genannt, denn ihr Mann bringt ihr von jeder Seereise Schneekugeln mit. Judith geht gerne zu ihr, weil sie mit ihren Schneekugeln spielen darf und ihr zu jeder dieser Plastik-Kugeln Märchen und Geschichten erzählt. Immer stärker wird in Judith der Drang, selber ein paar dieser Schneekugeln zu besitzen, bis sie eines abends zwei Kugeln, eine mit einem Tanzbären und eine mit einer Tänzerin heimlich mitnimmt. In der Nacht träumt sie von beiden und hört, wie sie sich danach sehnen, endlich aus ihren Plastikgehäusen befreit zu werden und miteinander zu tanzen. Im Halbschlaf macht Judith die Gehäuse kaputt und erlebt, wie die zerstörten Traumgebilde am Morgen jeden Reiz verloren haben. Dazu kommt die Angst, daß Nele das Fehlen der Figuren bemerken könnte. Jonas und Judith beschließen, ohne Erfolg, in den Andenkenläden nach ähnlichen Kugel zu suchen. Judith hat nun keinen Mut mehr, die alte Nele zu besuchen, bis zum letzten Tag vor ihrer Abreise. Nele, deren Mann inwischen von einer Seereise zurückgekkomen ist, ist wie verwandelt. Offensichtlich hat sie Judiths Vertrauensbruch gar nicht bemerkt und lebt jetzt ganz für ihren Mann. Judith begreift, daß Neeles Schneekugeln eigentlich nur Träume sind, um ihrer Einsamheit ohne ihren Mann zu entfliehen.