Originalhörspiel

Autor/Autorin: Christian Martin

Lulle und Pulle

Komposition: Dietrich Paetzold
Technische Realisierung: Erdmann Müller, Doris Peter
Regieassistenz: Stephanie Laube

Regie: Peter Groeger

Er wird oft für einen vogtländischen Franz Xaver Kroetz gehalten. In einer Trilogie hat er den Lebensweg eines jungen Ehepaares von der Hochzeitsreise in die Sowjetunion bis zum Selbstmord der Frau in der Nachwendezeit verfolgt. Die Helden in Christian Martins Hörspielen und Theaterstücken führen ein unspektakuläres Leben. Es sind die Erniedrigten, Bescheidenen und an den Rand Gedrängten. Auch Lulle und Pulle gehören zu dieser Kategorie. Sie, Lulle, ist ein Strichmädchen. Er, Pulle, ein Penner. Beide suchen sie ein bißchen Wärme, versuchen, einander zu verstehen, auch dann, wenn sie sich beschimpfen. Christian Martin hat in seinen letzten Stücken allerdings den von ihm einmal angeschlagenen Volkston verlassen. Christoph Funke schrieb im "Tagesspiegel": "... seine Texte wurden dichter, härter, näherten sich einer wie hingworfenen, protokollarischen Nüchternheit. Abgerissene, verkürzte Sätze bestimmen den Dialog, alles Unwesentliche ist weggebrannt, Emotionalität und Erkenntnisprozeß unterliegen formelhafter Verkürzung."