Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Gotthold Ephraim Lessing
Nathan der Weise
Vorlage: Nathan der Weise (Schauspiel)
Regie: Wilhelm Semmelroth
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Walter Richter Sultan Saladin Gisela von Collande Sittah, dessen Schwester Albert Florath Nathan, ein reicher Jude Eva Katharina Schultz Recha, dessen angenommene Tochter Gerda Maurus Daja, eine Christin Hans Quest Ein junger Tempelherr Alfred Schieske Derwisch Hans Mahnke Patriarch von Jerusalem Max Mairich Klosterbruder
Das Stück spielt während der Kreuzzüge in Jerusalem, wo Islam, Christentum und Judentum aufeinandertreffen. Der reiche Jude Nathan hört, dass seine adoptierte christliche Tochter Recha durch einen jungen Tempelherrn vor dem Feuertod gerettet wurde. Nathan lädt ihn als Dank zu einem Besuch bei Recha ein. Der Sultan, der zuvor den Tempelherrn durch einen Gnadenakt vor der Hinrichtung bewahrt hatte, stellt die Klugheit Nathans auf die Probe. Er fragt ihn, welches die wahre und echte Religion sei. Nathan antwortet mit der "Ringparabel". Ein Königshaus besaß einen Ring, der sich jeweils auf den Lieblingssohn des Herrschers vererben sollte. Einer der Könige konnte sich nicht zwischen seinen drei Söhnen entscheiden und ließ zwei weitere ähnliche Ringe anfertigen. Den Streit der Söhne um den echten Ring schlichtete ein Richter, indem er das praktische Handeln zum Maßstab erklärte. Jede Religion, erkennt der Sultan, muß sich durch ständige praktische Humanität bewähren. Schließlich erkennt Nathan im Tempelherrn Rechas leiblichen Bruder. Juden, Christen und Moslems versöhnen sich miteinander.
Produktions- und Sendedaten
- Nordwestdeutscher Rundfunk 1952
- Erstsendung: 1952 | 109'20