Originalhörspiel

Autor/Autorin: Otto Heinrich Kühner

Die Übungspatrone

Komposition: Enno Dugend
Technische Realisierung: Heinz Sommerfeld, Erla Büchler
Regieassistenz: Richard Rupprecht

Regie: Walter Ohm

Wenn eine standrechtliche Erschießung stattfindet, ist es seit alten Zeiten üblich, eines der Gewehre, mit denen die Exekution vorgenommen wird, blind zu laden, damit jeder der daran Beteiligten in Gewissensnot sich einreden kann, gerade er habe der tödlichen Schuß nicht abgegeben. So ist es auch hier — die zehn Mitglieder eines Erschießungskommandos im letzten Krieg haben jeder für sich die feste Absicht, an der Vollstreckung eines offenbar sinnlosen Todesurteils nicht mitzuwirken. Als das Kommando ertönt, schießen sie freilich doch. Jeder glaubt von sich, er habe die blinde Patrone gehabt und beruhigt damit sein Gewissen. Bis sich herausstellt, daß gerade jener die Ubungspatrone im Lauf hatte, der als einziger den Mut aufbrachte, nicht abzudrücken.

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Nach Auskunft des Bayerischen Rundfunks blieb diese Fassung ungesendet.