Kurzhörspiel

Autor/Autorin: Joachim Friedrich Meyer

Die gestohlene Muse

Groteske

Regie: Gerda von Uslar

Julius, der Leiter des Amtes für Hundesteuer, hatte Abschied vom Junggesellendasein gefeiert. Das war ihm nicht leicht gefallen, denn er hatte seinen Kummer mit viel Alkohol besänftigen müssen. Auf dem Heimweg passierte es dann: Er brachte Polyhymnia, der in Eisen gegossenen Muse der Stadt, seine Ovationen dar. Nicht genug damit: Er küßte die schöne Griechin auf ihren eisernen Mund - und erweckte sie damit zum Leben. Was aber sollte nun mit der zwar lebenden, aber obdachlosen Polyhymnia geschehen? Julius drückte sich nicht vor den Folgen seiner Tat. Er nahm die Griechin mit nach Hause. Aber er hatte die Rechnung ohne seine Braut Helene gemacht.