Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: James Joyce

Dubliner (7. Teil: Efeutag im Sitzungszimmer)

Vorlage: Dubliner (Roman, englisch)
Übersetzung: Dieter E. Zimmer
Redaktion: Katarina Agathos, Herbert Kapfer
Technische Realisierung: Wilfried Hauer, Susanne Herzig
Regieassistenz: Stefanie Ramb

Regie: Ulrich Lampen

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Peter Fricke
    Sylvester Groth
    Thomas Thieme

Wahlkampf in Dublin: Graue Stimmung im Sitzungszimmer von Mr. Tierney. Hier haben sich die Wahlkampfhelfer des Stadtratskandidaten nach und nach versammelt. Mehr oder weniger erfolgreich waren sie unterwegs, um Stimmen für Mr. Tierney einzuholen. Bisher haben sie ihre Arbeit unentgeltlich erledigt und müssen auch weiterhin auf den ihnen versprochenen Lohn warten. Einzig eine Spende mehrerer Flaschen Stout belohnt die Mühen ihres Tages. Der Alkohol feuert die Gespräche zwischen den Männern an: über Politik, den Wahlkampf und seine Kandidaten, sowie die Ideale Irlands. Es entspinnt sich eine Diskussion über König Edward VII. sowie Charles Stewart Parnell, einen der prägenden Anführer der sogenannten Home-Rule-Bewegung, mit dem Ziel einer autonomen irischen Selbstverwaltung innerhalb des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland. Wirkt die Auseinandersetzung mit einstigen politischen Visionen für Irland zunächst nur als Pflichtübung der Männer, deren äußeres Zeichen die Efeublätter an ihren Revers zum Gedenken an den Todestag des Nationalhelden sind, so scheint im Laufe ihrer Gespräch doch auch die Ahnung von politischen Wirkungsmöglichkeiten auf. 

Weitere Informationen
James Joyce wurde 1882 in Dublin geboren. 1888 trat er ins Jesuiteninternat Clongowes Wood ein und wechselte zunächst ans Belvedere College, später dann ins University College, an dem er 1902 seinen Abschluss machte. 1904 begann er mit der Arbeit an "Stephen", "der Held" und der ersten "Dubliner"-Erzählung. Außerdem brach er mit Nora Barnacle nach Triest auf. 1905 erschienen weitere "Dubliner"-Erzählungen. 1906 ging Joyce als Bankangestellter nach Rom. Dort verfasste er die "Dubliner"-Erzählung "Die Toten". 1907 kehrte er nach Triest zurück. Zu dieser Zeit begann sein lebenslanges Augenleiden. Er veröffentliche seinen Gedichtband "Kammermusik" und 1914  die "Dubliner". 1915 floh er nach Zürich und 1918 entstand der Vorabdruck von "Ulysses", der am 2.2.1922 in Paris erschien. 1923 begann er mit der der Arbeit an "Finnegans Wake". 1924 erschien ein Ausschnitt aus "Finnegans Wake", der 1926 stark kritisiert wurde und eine Schaffenskrise bei Joyce auslöste. 1931 heiratete er Nora Barnacle. 1934 wurde "Ulysses" vom Vorwurf der Pornographie freigesprochen. 1939 erschien "Finnegans Wake". James Joyce starb 1941 in Zürich.

Thomas Thieme in der Rolle als Mann mittel 2
© BR/Ulrike Kreutzer
Thomas Thieme in der Rolle als Mann mittel 2 © BR/Ulrike Kreutzer

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk 2012
  • Erstsendung: 15.04.2012 | 38'10

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Der Hörverlag 2012

Auszeichnungen

  • hr2-Hörbuchbestenliste Juni 2012 (1. Platz)

Rezensionen (Auswahl)

  • Matthias Heine: Eiskalter Realismus. In: Die Welt 14.04.2012, S. 7.
  • Eva-Maria Lenz: Denkstacheln. In: epd Medien 23.03.2012, S. 34.
  • Stefan Fischer: Mitunter boshaft – Mikrokosmos Dublin: Ein Hörspielprojekt des BR. In: Süddeutsche Zeitung 25.02.2012, S. 21.

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