Am 25. Januar 2025 wäre der Schriftsteller und Hörspielautor Paul Pörtner 100 Jahre alt geworden. Der in Wuppertal geborene Germanist und Romanist leitete verschiedene Bühnen und Theaterprojekte sowie ein Fotostudio, lebte als freier Schriftsteller und Übersetzer in der Schweiz und arbeitete für verschiedene Rundfunkanstalten und Tageszeitungen.

Zudem sammelte Pörtner literarische Texte, die im Nationalsozialismus aus dem öffentlichen Gedächtnis getilgt worden waren. Mit »Literatur-Revolution 1910–1925« veröffentlichte er bis dato unzugängliche Dokumente und Quellentexte der europäischen Avantgarde, die als verschollen galten oder bereits vergessen waren. 

Ab den 1960er Jahren schrieb er vermehrt experimentelle und interaktive Theaterstücke. Seine Inszenierungen und Titel wurden vielfach international bekannt, einige gehören heute zu den meistgespielten Stücken weltweit. Mit seiner Schweizer Frau Marlis übersetzte er das Theaterstück »König Ubu« von Alfred Jarry ins Deutsche, welches 1960 als Hörspiel »Ubu oder Des schlimmen Endes langer Schwanz« urgesendet wurde.

Etwa zeitgleich begann Pörtner sein Schaffen als Hörspielautor und -regisseur. Seine am 7. Februar 1964 im Bayerischen Rundfunk urgesendete »Schallspielstudie I« gilt als Beginn des experimentellen Neuen Hörspiels. Im Jahr darauf folgte »Schallspielstudie II«. 1968 wurde sein Hörspiel »Was sagen Sie zu Erwin Mauss?« mit Musik von Walter Baumgartner mit dem Karl-Sczuka-Preis ausgezeichnet.

Ab 1976 war er festangestellter Redakteur mit Regie- und Dramaturgie-Aufgaben in der Hörspiel-Abteilung des Norddeutschen Rundfunks. Die letzten Jahre bis zu seinem frühen Tod im Alter von 59 Jahren sind von Aufenthalten in Sanatorien überschattet. Eine umfassende Darstellung seines interdisziplinären Wirkens fehlt bis heute. Der Nachlass Pörtners befindet sich im Autorenarchiv der Stadtbibliothek Wuppertal. (Quellen: Wikipedia/ARD Hörspieldatenbank)